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Auch heute noch, hundert Jahre nach der Erstveröffentlichung, inspiriert der avantgardistische Gedichtband Besetzte Stadt des flämischen Dichters Paul van Ostaijen Künstler:innen aller Sparten. Als das Virus im vergangenen Jahr langsam unsere Städte eroberte, haben wir den Band in zahlreichen Leseateliers gelesen, Gedicht für Gedicht, und haben uns dabei mit der Frage beschäftigt, inwiefern die Gedichte von Van Ostaijen auch heute noch in der Befallenen Stadt nachklingen, in der wir uns derzeit befinden. Jetzt, da die Pandemie dem Ende zuzugehen scheint, lesen wir das letzte Gedicht aus dem Band: „Der Rückzug“.
In „Der Rückzug“ blickt Paul van Ostaijen auf das Ende der Besatzungszeit und die Befreiung von Antwerpen. Und obwohl die Stadt nun als „befreit“ bezeichnet wird, ist sie es zugleich auch nicht. Für diejenigen, die darauf gehofft hatten, nach der Krise wäre alles anders, ist die Enttäuschung groß. Die Machthaber haben sich nicht von der Stelle bewegt, das Volk vergnügt sich auf den Straßen. „immer dieses Anrennen gegen die Wand / wir sind es die zusammenbrechen nicht die Wände“ So geht es weiter, als wäre nie etwas geschehen. Oder sind in der Fassade der alten Ordnung doch schon kleine Risse zu erkennen? Können wir Parallelen entdecken zum Rückzug aus unserer Krisensituation, aus unserer Befallenen Stadt?
Live aus dem Geburtshaus von Van Ostaijen in Antwerpen begleiten Matthijs de Ridder, seines Zeichens Van Ostaijen-Biograph, und Anna Eble vierzig Künstler:innen und interessierte Teilnehmer:innen durch dieses sechzehn Seiten lange Gedicht und moderieren Gespräche zwischen den Gästen. Im Voraus wird ein Video bereitgestellt, in dem „De Aftocht“ / „Der Rückzug“ ausführlich besprochen wird. Am 14. September wird ein Live-Leseatelier zur Vertiefung angeboten, in dem Fragen gestellt werden können und ein Gespräch mit den Teilnehmenden zustande kommt.
Der Auftrag ist derselbe wie der an die teilnehmenden Künstler:innen: eine künstlerische Antwort auf „De Aftocht“ / „Der Rückzug“. Sie können Ihre Teilnahme anmelden, indem Sie eine E-Mail an info@deburen.eu schicken, dann erhalten Sie auch das Leseatelier zu „De Aftocht“ / „Der Rückzug“. Die Deadline für den Open Call ist der 11. November. Mitte December wird bekannt gegeben, welche Beiträge aufgenommen werden. Hier geht es zum Open Call.
Das Leseatelier findet von 19 Uhr bis 21.30 Uhr statt. Anmeldungen werden bis zum 14. September um 18.45 Uhr entgegengenommen.
Het leesatelier Der Rückzug is de Duitstalige tegenhanger van het leesatelier De Aftocht dat we op 24 juni 2021 organiseerden. Daarin stonden we, samen met een keur aan Vlaamse en Nederlandse kunstenaars, stil bij het laatste gedicht uit Paul van Ostaijens Bezette Stad. De artistieke antwoorden van de kunstenaars vind je vanaf half september in Besmette Stad.
Kooperationspartner: deBuren, Paul van Ostaijen-Gesellschaft, Explore The North, Leeuwarden City of Literature, Europäisches Laboratorium e. V., Sabam For Culture, dasKULTURforum Antwerpen, Internationalen Vereinigung für Niederlandistik (IVN), De Brakke Grond, Literatuur Vlaanderen, Nederlands Letterenfonds, und vanostaijenleeft.
Dit evenement vond plaats op dinsdag 14 september 2021
Via Zoom, ONLINE
