Deze website wordt niet langer ondersteund in Internet Explorer. Update hier je browser voor een betere ervaring.
Klang
bruch und einrücken
der widerworte zur
kleinlauterkeit und dem unbehagen
in der natur.
Stillgestanden
zum pfeiflaut der un-
verdrossenen vögel dem
flügelgespitzten schwingschatten
im gegenlicht das
klingt nach befehl.
Aufmarsch heimlicher wörter
bereits gestiefelte
musterriegen abtrünniger lesart.
Erbleichte welt
rühr dich die bajonettchen
tragen die spitzen verschneit
zur unzeit hinterm winter
weht ein anderer wind.
So geht die erinnerung : laue lüfte blaue bänder : frühling ach die erprobten muster der läuterung : sie haben hinters licht geführt tönend und schwirrsam in schatten gegängelt : von hier aus geht der zweischneidige blick in gewesen und werden : fürs erste sind nun schritte verhallt und schmelzwasser steht in den spurrillen : tiefes gewölk hat sich verzogen und hochnebel blasst : noch tut sich der blick schwer mit dem schattenlosen licht und die fingerkuppen ertasten fremde textur vergessene schrift ausgezifferte pfade : gelände unliniert.
Jetzt solls dem gesprech
solls ihm an den kragen gehn
geht das gerücht welches
auch den schnee ausgestreut hat
den verheißungsvoll weichen bis er
halshoch lag nur die häupter
einzelner sich noch hielten
über dem weiß.
So wurde von jeher verderben
geübt nur fallen
soll kein wort hart nur
keine bleibenden spuren.
Das war ein mühsamer marsch
unterm schnee die hände
fuhren durchs knirschen
als probegeräusch in der
prüfung auf reim und silbig
geläufigen zungenschlag
die knöchel verschrammten
an schlehbusch und ginster
frostrufe glitzerten
kurz und zerklirrten
alle hieß es dann alle
trugen doch die winterkluft
bis übern mund keiner trotzte
und keiner
will wind bekommen haben
vom zähneklappern
des nächsten.
Dunkler vorschein von erde und seitwärts gebürstetes buschwerk : zusetzender anblick und frage : wohin mit den richtungen der verschiebung von gelände verstörung des lands : wohin mit der hadermontur : wie ist es den dingen ergangen in der eingeschneiten zwischenzeit der teilentblößten wurzeln : verlernt ragen die namen schief und schartig aus abgegangenem geröll in halberinnertes : ach seidelbast einstige botschaft wohin mit dem aufbruch : der bäume spillerschatten will was vom leben und treibt : frühere engel noch müd und flügellahm : zum eckenstehen verargt wittern sie gesang nur vom hörensagen : die schwingen murren im wind und wollen sich spreiten wie dazumal: ach flug über geräumtes gebiet über leere über hinfällige abwehr : ahnung von horizont das dünne band sprachsaum errötet.
War das ein lied
welch ein lied ein
leislied gesummt
will es sein das ist
doch das mindeste
im gegenlicht der
kiebitzrufe ewige
zweisilber die jedem
noch ans gemüt gehn
in ihrer fraglichkeit.
Eingeschliffen
die kehlvibration dazu
runzliges knistern
der schlehen
stimmt sich ein auf die
vorjahrsgeräusche
fruchtkronen bröckeln
trocken aus dem verbleib
dem ungehaltenen schweigen
ins mundhalten abwenden
der augen vom aufruhr
ungerufen der erbangten
verweigerung ist doch das maul
gestopft.
Die matten knöpfe
springen vom filztuch naht
um naht klafft in den kehlen
hungert der knacklaut
nach einer musik.
Lind soll es zugehn beim allseitigen hinaustreten ins licht : ein lob dem äther seiner helligkeit und milde : staunen wird empfohlen im angesicht sprießender dinge : entzücken an zukünftigem flieder und seinerzeitigem gewölk bauschig und zart : hingerissenheit ob des gelben gezüngels von staubfäden auf vermehrung angelegt mit blütenfülle im sinn : springtime! einiges stimmt ein : laut bahnt sich an : entstockt nimmt ein rinnsal der stimmchen den anfang : immerhin aus der unzeit erwirkt ins offne ins offne : wege nehmen gestalt an verlaufen von namentlichem gesäumt : in ferne.
Was
ist das loswort versprochen
soll versprochen sein ein
zungengebrochenes lautstück
dem einen und
andern steht es schon
auf der stirn geschrieben
auf gehts auf ein neues
glänzt eine dünne
tonspur rändelt
den lichtknick des frühjahrs.
So geht es
von unbill zu unbill
im heitern dazwischen
findet sich alles zu
zunge und laut und die dinge
gelangen zurück
zu abhandenen namen
nehmen sich selbst kurz
beim wort und
gesang kommt auf
wie es scheint
zumindest
ein ferner
klang.
Esther Kinsky ist Autorin von Prosa, Essay, Lyrik und literarische Übersetzerin.
In ihren Texten geht es vor allem um Orte und „Gestörtes Gelände“, periphere Zonen, deren Spurenschichten erkundet werden.
Die letzten Veröffentlichungen sind: FlussLand Tagliamento; Gedichte (2020); Schiefern. Gedichte, 2020. kő. növény. kökény. Gedichte, (2018), Hain. Geländeroman (2018).